Am 25.November 1847 wurde die eigens für Wien komponierte Oper "Martha oder Der Markt von Richmond", Text von W. Friedrich, Musik von Friedrich von Flotow, im Hofoperntheater nächst dein Kärntnerthor uraufgeführt. Kaiser Ferdinand wohnte in seiner Loge der vom Komponisten dirigierten Premiere bei und wurde Zeuge eines triumphalen Erfolges, des größten, den Flotow erleben sollte. In den darauffolgenden Tagen verbreiteten sich die populärsten Melodien der Oper sogleich in der Donaumetropole und Johann Strauß-Vater beeilte sich mit dem Arrangement einer Quadrille. Die Melodienfülle des Bühnenwerkes ermöglichte ihm die Herstellung einer wirksamen Komposition - in der Klavierausgabe der "Martha-Quadrille" von Strauß-Vater, die am 30. Dezember 1847 in der "Wiener Zeitung" annonciert worden ist, konnte der Verlag Haslinger (Firmenname damals: Tobias Haslingers Witwe und Sohn) drei Nummern "zum beliebigen Figurenwechsel" anbieten. (In den Orchesterstimmen des Haslinger Verlages findet sich nur eine Variante der Nummer 2, Eté.) Die Quadrille von Johann Strauß-Vater wurde so rasch bekannt und in der gesamten Monarchie populär, daß man Flotow gelegentlich den kuriosen Vorwurf machte, er habe Strauß-Melodien in seiner Oper verwendet! Zur Zeit der Uraufführung und der ersten Triumphe der Oper "Martha" war Johann Strauß-Sohn bereits unterwegs auf seiner anstrengenden Winterreise nach Bukarest. Aus den Zeitungsberichten geht hervor, daß sein Verleger H.F. Müller ihm einen Klavierauszug oder sogar eine Partitur desWerkes nachgeschickt habe. Demnach hat Johann Strauß-Sohn seine "Martha-Quadrille" erst während seiner Reise arrangieren können, als das populäre Werk seines Vaters schon fertiggestellt war. (Die Uraufführung der "Martha-Quadrille" des Vaters, op. 215, fand am 18. Dezember 1847 im "Sperl" statt!) Strauß-Sohn hat, ob absichtlich oder zufällig mag dahingestellt bleiben, andere Motive der Oper für seine "Martha-Quadrille" gewählt als sein Vater. Nur Nr. 2 (Eté) ist identisch mit Nr. 5 (Pastourelle) der "Martha- Quadrille" von Strauß-Vater. Im Opus 46 von Strauß-Sohn wurden der Chor der Landleute ("Mädchen brav und treu, herbei") für Nr. 1, zwei Lieder der Nancy für Nr. 2 (Eté), der Chor der Jagdgesellschaft ("Ach wir Frau'n" und "Bald sie scheuchen") und der Chor der Dienerinnen für Nr. 3, das Duett Nr. 2 ("Das ist traurig") und die berühmte Arie des Lyonel ("Ach so fromm") für Nr. 4, das Quartett Nr. 7 (" Ah' zu lustig") für Nr. 5, und zwei Motive aus Nr. 17 ("O, ich wüßt' schon eine" und "Ei, ihr malet") für das Finale verwendet. Die Wiener Erstaufführung der Quadrille ist nicht nachzuweisen, angekündigt wurde sie für Januar 1848. Die Erstausgabe der Klavierfassung wurde am 13. Januar 1848 in der "Wiener Zeitung" annonciert. Die "Theaterzeitung" kündigte am seiben Tag das Erscheinen der Quadrille ebenfalls an und meinte: "Die Wahl des Themas zu den Figuren ist sehr glücklich getroffen und wird diese Quadrille zu einer der beliebtesten des heurigen Faschings machen." Aber diese optimistische Vorhersage ist nicht in Erfüllung gegangen: populär wurde nur die "Martha-Quadrille" des Vaters. (Auch weitere "Martha-Quadrillen", u.a. von Philipp Fahrbach, konnten sich nicht durchsetzen.) Von der "Martha-Quadrille" des Sohnes blieb nur die Klavierausgabe erhalten; sie mußte für diese Produktion von Ludwig Babinski instrumentiert werden.
Johann Strauss (Sohn): Martha-Quadrille op. 46 (Titelblatt) © by WJSO-Archive
Mittwoch, 26. Oktober 201611.00 Uhr Wien ⁄ Musikverein ⁄ Großer Saal
Jubiläumskonzert | 1966 – 2016 | 50 Jahre Wiener Johann Strauss Orchester
Alfred Eschwé Dirigent
Programm Johann Strauss (Sohn) : Ouvertüre zur Operette «Waldmeister» Johann Strauss (Sohn) : Neues Leben / Polka française op. 278 Johann Strauss (Sohn) : Die Bajadere / Polka schnell op. 351 Josef Strauss : Dorfschwalben aus Österreich / Walzer op. 164 Josef Strauss : Die tanzende Muse / Polka mazurka op. 266 Josef Strauss : Vélocipède / Polka schnell op. 259 Josef Strauss : Transactionen / Walzer op. 184 Pause Johann Strauss (Sohn) : Ouverture zur Operette «Carneval in Rom» Johann Strauss (Sohn) : Geschichten aus dem Wienerwald / Walzer op. 325 Paul Hertel : Happy Birthday Johann Strauss! Johann Strauss (Sohn) : Perpetuum mobile / Musikalischer Scherz op. 257 Johann Strauss (Sohn) : Martha-Quadrille op. 46 Johann Strauss (Sohn) : Klipp-Klapp-Galopp / Polka schnell op. 466 Johann Strauss (Sohn) : Kaiser-Walzer op. 437 Zugabe Johann Strauss (Sohn) : Éljen a Magyár! «Es lebe der Ungar!» / Polka schnell op. 332 Johann Strauss (Vater) : Radetzky-Marsch op. 228
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