Im Frühjahr 1855 war die Entscheidung noch nicht gefallen, ob Johann Strauss seine Tätigkeit an der Spitze der Strauss-Kapelle allein fortsetzen oder das Wiener "Walzergeschäft" mit seinem Bruder Josef teilen sollte, wie seine Mutter Anna es angeordnet und durchgesetzt hatte. Josef wollte noch nicht so recht und Johann war keineswegs davon überzeugt, dass der schüchterne, "timide" Pepi wirklich das Zeug zum Vorgeiger und Publikumsliebling habe. Im Karneval 1855 hatte jedenfalls Johann alle traditionellen Ballwidmungen komponiert, Josef war nicht in Erscheinung getreten. Bei keiner Gelegenheit wurde sein Name genannt. Dann hatte Johann allerdings als Komponist eine Pause eingelegt, obwohl er auch weiterhin alle Konzerte leitete. Erst als er in Ungers Casino in Hernals am 4. Juni 1855 einen Festball zu seinem Benefiz veranstaltete, liess er annoncieren, dass er an diesem Abend eine neue Quadrille aufführen werde, die dann am nächsten Tag im k.k. Volksgarten wiederholt würde. Der Name "Bijouterie-Quadrille" wurde wohl deshalb gewählt, weil damals eine Ausstellung der Schmuckwarenerzeuger vorbereitet wurde. Aber auch die Quadrille selbst wurde - wie sich das Publikum anlässlich der Aufführungen des Werkes überzeugen konnte - zu einem echten Schmuckstück. Als sie im Herbst 1855 im Verlag Haslinger erschienen war, urteilte die "Theater-Zeitung": "Das Werk ist eine der graziösesten und lieblichsten Schöpfungen im Reiche der Contretanzmusik". Das war allerdings nicht die ganze Wahrheit, denn die "Bijouterie-Quadrille" hat sich bei Konzerten ebenso bewährt wie bei ihren Aufführungen in den Tanzsälen. Sie stand lange Zeit im Repertoire der Strauss-Kapelle.
Sonntag, 11. Mai 200811.00 Uhr Wien ⁄ Musikverein ⁄ Großer Saal
Konzert im Wiener Musikverein
Alfred Eschwé Dirigent Edith Lienbacher Sopran
Programm Johann Strauss (Sohn) : Ouvertüre zu «Das Spitzentuch der Königin» Wolfgang Amadeus Mozart : «E Susanna non vien! - Dove sono i bei momenti.» Rezitativ und Arie der Gräfin aus der Oper «Le nozze di Figaro» Johann Strauss (Sohn) : Die Pariserin / Polka francaise op. 238 Johann Strauss (Sohn) : Liebeslieder / Walzer op. 114 Johann Strauss (Sohn) : Lob der Frauen / Polka mazurka op. 315 Johann Strauss (Sohn) : Ballsträußchen / Polka schnell op. 380 Johann Strauss (Sohn) : Frühlingsstimmen / Walzer op. 410 Franz Lehár : Ouverture zu «Wiener Frauen» Pause Nico Dostal : Spiel mir das Lied von Glück und Treu. Romanze der Janka aus der Operette «Die ungarische Hochzeit» Carl Michael Ziehrer : Weana Madln / Walzer op. 388 Johann Strauss (Sohn) : Bijouterie-Quadrille op. 169 Johann Strauss (Sohn) : Neue Pizzikato-Polka, aus der Operette «Fürstin Ninetta» op. 449 Johann Strauss (Sohn) : Stürmisch in Lieb' und Tanz / Polka schnell op. 393 Johann Strauss (Sohn) : «Klänge der Heimat», Csardas der Rosalinde aus «Die Fledermaus» Zugabe Johann Strauss (Vater) : Radetzky-Marsch op. 228
Wien ⁄ Musikverein ⁄ Großer Saal Musikvereinsplatz 1 1010 Wien Österreich Webseite Saal Information Anreise Information Ort auf Karte anzeigen
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