Konzert in Gangneung

Johann Strauss (Sohn)
Melodien-Quadrille
op. 112 (1852)

Diese Quadrille nach Melodien aus Opern von Giuseppe Verdi wurde im Frühjahr 1852 arrangiert. Der ursprüngliche Titel lautete Hesperiden-Quadrille. Die „Hesperiden“ sind Nymphen der griechischen Mythologie.

Drei in Wien gespielte Opern von Verdi wurden Melodien für diese Quadrille entnommen. Die Wiener Erstaufführung jeder dieser Opern fand am k. k. Hofoperntheater nächst dem Kärntnerthore statt: Ernani (30. Mai 1844, italienisch; 30. März 1849, deutsch), Macbeth (11. Dezember 1849, deutsch; 21. April 1851, italienisch) und Rigoletto (12. Mai 1852, italienisch).

Am 25. Mai 1852, bereits zwei Wochen nach der Wiener Premiere von Rigoletto, wurde in der „Wiener Allgemeinen Theaterzeitung“ die Aufführung einer von Strauss arrangierten Quadrille nach Motiven aus Rigoletto für Ende Mai angekündigt. Für die Existenz oder eine Aufführung einer solchen Quadrille gibt es jedoch keinen Nachweis.

Ein Musiker der Strauss-Kapelle namens Franz Bachhammer hatte eine Reinschrift der Partitur der Melodien-Quadrille angefertigt. Hier lautet der Titel schlicht, „Quadrille nach italienischen Opern-Motiven v[on] G. Verdi“. Bachhammers Partitur-Abschrift diente dem Wiener Verlag Carl Haslinger als Vorlage für die Druckausgaben. Haslinger beauftragte nun einen seiner Mitarbeiter, „Genau[e]n Titel bei Strauss anfragen, da diese Quadrille unter dem Titel Melodien-Quadrille angekündigt war.“, wie die Titelseite der Partitur überliefert. Schließlich erschien das Werk unter dem Titel Melodien-Quadrille nach Motiven von G. Verdi.

Die erste Aufführung erfolgte bei einem Großen Sommerfest mit Illumination und Feuerwerk zum Benefiz für Johann Strauss (Sohn) am 16. Juli 1852 im k. k. Volksgarten in Wien. Es spielte die Strauss-Kapelle, Johann Strauss (Sohn) dirigierte.

Text: Prof. Norbert Rubey

Johann Strauss (Sohn) : Melodien-Quadrille op. 112
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