Im vergleichsweise ereignisarmen Sommer 1864 hatte Johann Strauss während der Konzertsaison in Pawlowsk bei St. Petersburg, zu der ihn seine Gattin Jetty begleitete, genügend Musse, um wieder einen anspruchsvollen Konzertwalzer zu komponieren. Allerdings hat sich Strauss diesmal gehütet, das in einem langsamen Schaffensprozess entstandene Werk dann auch als Konzertwalzer zu bezeichnen und ihn mit dieser Charakteristik zur Veröffentlichung freizugeben. Der Verleger C. A. Spina hatte wohl keine Lust, ebenfalls die Erfahrung zu machen, die Carl Haslinger mit dem heiklen Konzertwalzer "Schwärmereien", op. 253, von Johann Strauss hatte hinnehmen müssen. Haslinger hatte gerade für dieses Werk nur wenige Käufer gefunden. Aber der neue Walzer aus dem Sommer 1864 mit seiner weitausgreifenden Struktur und seiner klugen Tonmalerei war nun einmal nicht für den Tanzsaal, sondern für die Konzerttätigkeit seines Komponisten bzw. der Strauss-Kapelle gedacht. Das Werk wurde daher - unter der Bezeichnung "In den Bergen" - auch beim Benefiz-Konzert des Walzerkönigs am 20. 9. / 2. 10. 1864 in Pawlowsk zum ersten Male aufgeführt. Auch die Wiener Erstaufführung, die nach der Rückkehr des Ehepaares Strauss aus Russland erfolgte, fand im Rahmen eines Benefiz-Konzertes am 4. Dezember 1864 im k.k. Volksgarten statt. Überdies dirigierte Johann Strauss den Walzer, der nun "Aus den Bergen" hiess, auch bei einer Matinée im Theater an der Wien. Es löste in den Kreisen der Musikfreunde einige Überraschung aus, dass Johann Strauss den Walzer, wie aus der zu Weihnachten 1864 erschienen Druckausgabe ersichtlich wurde, dem Musikkritiker Eduard Hanslick (1825-1904) zugeeignet hatte. Strauss wusste nur allzu gut, dass Hanslick, der selbst seinen Gästen am Klavier Walzerweisen vorzuspielen pflegte, am liebsten die einfachen Tänze von Lanner und Strauss-Vater vortrug. Er hatte wohl auch noch nicht vergessen, dass Hanslick seinen, der damals neuen Musik angenäherten Walzer "Schallwellen", op. 148, als "Walzer-Requiem" bezeichnet hatte. Nun hatte Strauss diesem konservativen Rezensenten also erst recht ein anspruchsvolles Werk zugedacht. Ob Eduard Hanslick die versteckte Bosheit des Komponisten durchschaut hat, ist nicht bekannt geworden. Der Kritiker hat jedenfalls die Widmung angenommen und das Werk nach der Aufführung im Theater an der Wien mit den Worten "eine reizende Walzerpartie" sogar gelobt. Autor: Prof. Franz Mailer (1998)
Samstag, 11. Jänner 200314.00 Uhr Tokio ⁄ Suntory Hall
Konzert in Tokio 22. Tournee durch Japan
Martin Sieghart Dirigent
Programm Johann Strauss (Sohn) : Ouvertüre zur Operette «Waldmeister» Johann Strauss (Vater) : Gitana-Galopp op. 108 Johann Strauss (Sohn) : Aus den Bergen / Walzer op. 292 Josef Strauss : Moulinet Polka / Polka française op. 57 Josef Strauss : Plappermäulchen: musikalischer Scherz / Polka op. 245 Josef Strauss : Dorfschwalben aus Österreich / Walzer op. 164 Pause Carl Michael Ziehrer : Weana Madln / Walzer op. 388 Carl Michael Ziehrer : Loslassen! / Polka schnell op. 386 Johann Strauss (Sohn) : Stadt und Land / Polka mazurka op. 322 Josef Strauss : Auf Ferienreisen / Polka schnell op. 133 Johann Strauss (Sohn) : Rosen aus dem Süden / Walzer op. 388 Johann Strauss (Sohn) : Egyptischer Marsch op. 335 Johann Strauss (Sohn) : Vergnügungszug / Polka schnell op. 281 Johann Strauss (Sohn) : An der schönen blauen Donau / Walzer op. 314 Zugabe Johann Strauss (Vater) : Radetzky-Marsch op. 228
Tokio ⁄ Suntory Hall Akasaka 1-13-1 Minato-ku 〒 107-8403 Tokio Japan +81 3 3505 1001 Webseite Saal Information Anreise Information Ort auf Karte anzeigen
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