Die unter dem Titel Dorfschwalben aus Österreich das ländliche Leben beschreibenden Erzählungen des österreichischen Schriftstellers August Silberstein (1827 – 1900) — erschienen in zwei Bänden in den Jahren 1862 und 1863 — erfreuten sich großer Beliebtheit. Bereits kurz nach der Veröffentlichung des ersten Bandes konnte man in der Wiener Tageszeitung „Der Zwischen-Akt“ vom 21. März 1862 eine sehr positive Kritik lesen: „,Dorfschwalben aus Oestreich‘, von August Silberstein, ein Band Dorfgeschichten von unserem Landsmanne, der sich bereits früher einen Namen erwarb (in München erschienen), findet in der deutschen Presse eine so günstige Beurtheilung, wie sie nur einigen Büchern der Neuzeit zu Theil wird. Die Geschichten spiegeln das tiefe Gemüth und den heiteren Humor in unserem Volksleben wieder, belebt von Gestalten voll Kraft und Anmuth. [...] Das Buch, welches zuerst Oesterreich in der Dorfgeschichte erschließt, geht bereits durch alle Salons und wird bald eifrig vom großen Publikum gesucht werden [...]“ Eine der Erzählungen, Das Ausgeding, dürfte als Anregung zur Titelillustration der Klavierausgabe von Josef Strauss’ Walzern Dorfschwalben aus Österreich gedient haben: Der alte Bauer sitzt neben der Haustür, um- geben von den spielenden Enkelkindern und dem Haushund. Eine Quelle und Schwalben mit ihren Nestern unter dem Dachfirst komplettieren die ländliche Idylle. Dieser begegnet Strauss, indem er Walzer im Ländler-Stil komponiert und tonmalerisch instrumentiert. Die erste Aufführung der Dorfschwalben aus Österreich fand am 6. September 1864 im k. k. Volksgarten in Wien bei einem Fest mit Feuerwerk statt. Josef Strauss dirigierte die Strauss-Kapelle. Die Komposition ist August Silberstein gewidmet, dem der Komponist freundschaftlich verbunden war. Bereits Anfang Oktober 1864 erschien im Wiener Verlag von Carl Anton Spina die Klavierausgabe. Ab Mitte Dezember des Jahres waren die Orchesterstimmen erhältlich.
Josef Strauss : Dorfschwalben aus Österreich / Walzer op. 164 © by «Kulturverein Wiener Blut»
Mittwoch, 26. Oktober 201611.00 Uhr Wien ⁄ Musikverein ⁄ Großer Saal
Jubiläumskonzert | 1966 – 2016 | 50 Jahre Wiener Johann Strauss Orchester
Alfred Eschwé Dirigent
Programm Johann Strauss (Sohn) : Ouvertüre zur Operette «Waldmeister» Johann Strauss (Sohn) : Neues Leben / Polka française op. 278 Johann Strauss (Sohn) : Die Bajadere / Polka schnell op. 351 Josef Strauss : Dorfschwalben aus Österreich / Walzer op. 164 Josef Strauss : Die tanzende Muse / Polka mazurka op. 266 Josef Strauss : Vélocipède / Polka schnell op. 259 Josef Strauss : Transactionen / Walzer op. 184 Pause Johann Strauss (Sohn) : Ouverture zur Operette «Carneval in Rom» Johann Strauss (Sohn) : Geschichten aus dem Wienerwald / Walzer op. 325 Paul Hertel : Happy Birthday Johann Strauss! Johann Strauss (Sohn) : Perpetuum mobile / Musikalischer Scherz op. 257 Johann Strauss (Sohn) : Martha-Quadrille op. 46 Johann Strauss (Sohn) : Klipp-Klapp-Galopp / Polka schnell op. 466 Johann Strauss (Sohn) : Kaiser-Walzer op. 437 Zugabe Johann Strauss (Sohn) : Éljen a Magyár! «Es lebe der Ungar!» / Polka schnell op. 332 Johann Strauss (Vater) : Radetzky-Marsch op. 228
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