Am Ostersonntag des Jahres 1874 ging – «zum Besten der Kleingewerbetreibenden» – die Operette «Die Fledermaus» von Johann Strauss (Sohn) zum ersten Male über die Bretter des Theaters an der Wien. Die Aufführung war, und mit dieser Feststellung muss man eine hartnäckig immer wieder nachgeschriebene Falschmeldung vielleicht doch endgültig korrigieren, durchaus erfolgreich. Es gab 40 Vorstellungen en suite, und nur die Erkrankung einer Hauptdarstellerin, die anschließend das Ensemble verlassen hat, beendete die Serie. Der besondere Rang der Operette als Spitzenwerk der gesamten Gattung wurde allerdings erst später erkannt, zuerst in Berlin und in Budapest. In Wien erhob die Kritik nach der Premiere allerlei Einwände, vor allem gegen das Libretto von Richard Genée. Heute findet man diese Einwände lächerlich, und wenn es damals den Brauch der amerikanischen Filmbranche bereits gegeben hätte, besonders erfolgreiche Produkte mit einer ganzen Reihe von Auszeichnungen zu versehen, dann wären bei der «Fledermaus» einige Oscars fällig gewesen: für die Musik jedenfalls, aber doch auch für das geschickt gegliederte Buch und für die beste Nebenrolle (denn aus dem Gefängnisdiener Frosch wurde später der in Operetten obligate «Dritte-Akt-Komiker»). Und einen Spezial-Oscar hätte es wohl für die Ouvertüre zur «Fledermaus» gegeben: denn ihr genialer Aufbau, das reizvolle Wechselspiel der Motive und ihr hinreißender, brillanter Schwung wurde von keinem späteren Operettenvorspiel mehr erreicht. Sie ist – wie die ganze Operette – ein Spitzenwerk ihrer Gattung. Text: Prof. Franz Mailer
Johann Strauss (Sohn): Ouverture zu «Die Fledermaus» © by WJSO-Archive
Sonntag, 13. Oktober 199611.00 Uhr Wien ⁄ Musikverein ⁄ Großer Saal
Festkonzert «30 Jahre Wiener Johann Strauss Orchester»
Alfred Eschwé Dirigent
Programm Johann Strauss (Sohn) : Ouverture zu «Die Fledermaus» Johann Strauss (Sohn) : Electro-magnetische Polka op. 110 Josef Strauss : Jokey-Polka / Polka schnell op. 278 Johann Strauss (Sohn) : Mephistos Höllenrufe / Walzer op. 101 Josef Strauss : Frauenherz / Polka mazurka op. 166 Johann Strauss (Sohn) : Stürmisch in Lieb' und Tanz / Polka schnell op. 393 Johann Strauss (Sohn) : Frühlingsstimmen / Walzer op. 410 Johann Strauss (Sohn) : Furioso-Polka (quasi Galopp) op. 260 Pause Johann Strauss (Sohn) : Ouverture zur Operette «Carneval in Rom» Johann Strauss (Sohn) : Bauern-Polka / Polka française op. 276 Johann Strauss (Sohn) : Morgenblätter / Walzer op. 279 Johann & Josef Strauss : Pizzicato-Polka Johann Strauss (Sohn) : Perpetuum mobile / Musikalischer Scherz op. 257 Johann Strauss (Sohn) : Explosions-Polka op. 43 Johann Strauss (Sohn) : An der schönen blauen Donau / Walzer op. 314 Zugabe Johann Strauss (Vater) : Radetzky-Marsch op. 228
Anmerkungen: Festkonzert 30 Jahre Wiener Johann Strauss Orchester. Benefizkonzert zugunsten der Bekämpfung von Cystischer Fibrose (Mukoviszidose) Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Thomas Klestil Quelle: Gesellschaft der Musikfreunde Wien
Wien ⁄ Musikverein ⁄ Großer Saal Musikvereinsplatz 1 1010 Wien Österreich Webseite Saal Information Anreise Information Ort auf Karte anzeigen
Dieses Konzert wurde ermöglicht durch die freundliche Unterstützung von:
Gesellschaft der Musikfreunde Wien
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