Konzert zum Nationalfeiertag

Franz von Suppè
Ouverture zu «Banditenstreiche»
(1867)

Die in einer Hafenstadt in Italien Anfang des 19. Jahrhunderts spielende einaktige Komische Operette Banditenstreiche mit der Musik von Franz von Suppè ist heute nahezu vergessen. Das Libretto hatte ein gewisser Ludwig Bender nach einem französischen Sujet von B. Boutonnier geschrieben. Das Werk wurde am 27. April 1867 im Wiener Carl-Theater uraufgeführt.

Die Premierenberichte in den Wiener Tageszeitungen fielen sehr spärlich aus. „Das Vaterland“ veröffentlichte am Tag nach der Premiere eine lobende Notiz: „Die neue Operette Suppé’s ,Banditenstreiche‘ gefiel gleichfalls. Sie ist voll melodiöser Nummern, die durch Frische und Volksthümlichkeit einnehmen.“

Ganz anders fiel die kurze Kritik in der „Wiener Abendpost“ (Beilage zur „Wiener Zeitung“) vom 29. April 1867 aus: „Der Operette ,Banditenstreiche‘ hat der Componist, Herr v. Suppé selbst, etwas übles angethan, lange Variationen, die nicht sehr geschmackvoll und für die Sängerin viel zu schwierig sind. Ohne diese Nummern würde die lustige Piece mit ihrer munteren, besonders in den komischen Ensemblesätzen wirksamen Musik […] noch viel mehr gefallen haben.“

Jedoch bereits dem Rezensenten der „Neuen Freien Presse“ vom 28. April 1867 gefiel unter anderem die Ouvertüre: „Die einactige Operette: ,Banditenstreiche‘, von Suppé, zu dessen Benefice die Vorstellung gegeben wurde, erfreute sich ebenfalls eines sehr günstigen Erfolges. Die Ouverture sowie ein Banditenchor […] wurden lebhaft applaudirt.“

Nach wie vor wird die Ouvertüre zu Banditenstreiche gerne in Konzertprogramme unterhaltenden Charakters aufgenommen: Ein bravouröses Stück in typischer Italianità-Manier!

Text: Prof. Norbert Rubey

Franz von Suppé - Ouverture zu «Banditenstreiche»
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