Als Komponist von Tanzmusik längst berühmt, wird Johann Strauss (Sohn) Mitte der 1860er-Jahre nochmals zum blutigen Anfänger: Der Siegeszug der Bühnenwerke von Jacques Offenbach in Wien, wirtschaftliche Überlegungen und nicht zuletzt auch die Erwartungshaltung der Öffentlichkeit bewogen ihn sich in der Komposition von Operetten zu versuchen. Erste Anläufe, etwa die Vertonung eines Librettos von Josef Braun, Die lustigen Weiber von Wien, scheiterten kläglich: Strauss hatte nie gelernt Texte zu vertonen und deren Inhalt in Musik auszudrücken. Der für die künstlerische Leitung des Theaters an der Wien zuständige Maximilian Steiner erkannte Strauss’ Problem und vermittelte die Zusammenarbeit mit dem erfahrenen Theaterkapellmeister Richard Genée. Dieser erinnerte sich 1885 in einem Curt von Celau für die „Deutsche Revue“ gegebenen Interview: „ Damals fiel mir unter der Direktion Steiner die Aufgabe zu, Johann Strauss für die Bühne zu gewinnen, welchem ich bei der Komposition seiner ersten Operetten ,Indigo‘ und ,Fledermaus‘ mit meinen Theater-Erfahrungen unterstützend zur Seite stand.“ Somit kam es am 26. Mai 1870 zum Vertragsabschluss mit der Direktion des Theaters an der Wien. Am 10. Februar 1871 fand schließlich die Uraufführung von Strauss’ erster Operette Indigo und die vierzig Räuber statt. Bereits nach der von Strauss dirigierten Ouvertüre gab es lebhaften Beifall. Davor schon, am Neujahrstag 1871, berichtete das „Fremden-Blatt“, Strauss hätte die Ouvertüre bei einem Konzert in den Appartements der Erzherzogin Sophie gespielt und der zwölfjährige Kronprinz Rudolf hätte sich wohlwollend geäußert: „Je suis très content.“ [„Ich bin sehr zufrieden.“]. Im Konzertsaal erklang die Ouvertüre erstmals beim „Promenade-Concert“ von Johanns Bruder Eduard Strauss am 19. Februar 1871 im Großen Saal der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Eduard dirigierte die Strauss-Kapelle.
Johann Strauss (Sohn): Operette «Indigo» (Titelblatt Klavierausgabe)
Sonntag, 12. September 202111.00 Uhr Grafenegg / Wolkenturm
Festkonzert in Grafenegg
Alfred Eschwé Dirigent Barbara Laister-Ebner Zither-Solistin
Programm Johann Strauss (Sohn) : Ouverture zu «Die Fledermaus» Josef Strauss : Künstler-Gruss / Polka française op. 274 Josef Strauss : Carriére / Polka schnell op. 200 Josef Strauss : Geheime Anziehungskräfte (Dynamiden) / Walzer op. 173 Josef Strauss : Die Libelle / Polka mazurka op. 204 Josef Strauss : Im Fluge / Polka schnell op. 230 Joseph Lanner : Hofball-Tänze / Walzer op. 161 Pause Johann Strauss (Sohn) : Ouvertüre zur Operette «Indigo und die vierzig Räuber» Johann Strauss (Sohn) : Geschichten aus dem Wienerwald / Walzer op. 325 Josef Strauss : Eingesendet / Polka schnell op. 240 Johann Strauss (Sohn) : Bauern-Polka / Polka française op. 276 Johann Strauss (Sohn) : Orpheus-Quadrille op. 236 Johann Strauss (Sohn) : Nur fort! / Polka schnell op. 383 Johann Strauss (Sohn) : Kaiser-Walzer op. 437
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Grafenegg / Wolkenturm Grafenegg 10 3485 Grafenegg Österreich Webseite Saal Information Anreise Information Ort auf Karte anzeigen
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