„Euer Wohlgeboren! / Ich beehre mich hiemit dem geehrten Comité den Titel ,Sternschnuppe‘ für eine, für den Hesperus-Ball bestimmte Composition und zwar ,Schnellpolka‘ vorzulegen.“ Diese knappe Ankündigung schrieb Jetty Strauss an den Künstler-Verein „Hesperus“ – ihr Gatte Johann unterschrieb hochachtungsvoll. Der Termin für den „Hesperus“-Ball war schon in der „Wiener Zeitung“ vom 10. Jänner 1868 für den 16. Februar bekanntgegeben worden. Jettys Brief ist undatiert.
„Hesperos“ – der Abendstern in der griechischen Mythologie – der Planet Venus, einmal Abend-, einmal Morgenstern (Künstler-Verein „Aurora“) – wie kam es zum Werktitel Sternschnuppe?
Am Abend des 30. Jänner 1868 wurde in Stockerau, Brünn, Troppau und an anderen Orten ein Meteor beobachtet. Es musste ein beeindruckendes Ereignis gewesen sein, denn ab 1. Februar berichteten viele in- und ausländische Zeitungen darüber: „die Erscheinung, eine blauflammende Kugel […] verschwand mit einem donnerähnlichen Krachen.“ („Neue Freie Presse“, 1. Februar), oder: „Die Lichterscheinung war von großartiger Pracht […] eine sich langsam in östlicher Richtung fortbewegende Sternschnuppe […] Die Bewegung des Lichtkörpers steigerte sich ungemein rasch und mit ihr vergrößerte sich die Erscheinung […] fast den Durchmesser der Sonne […].“ („Neue Freie Presse“, 3. Februar).
Somit ist Jettys Brief mit Anfang Februar 1868 zu datieren, nicht früher, aber auch nicht später, denn ab 6. Februar gab es bereits Ankündigungen, dass Johann Strauss für den „Hesperus-Ball“ eine Polka schnell mit dem Titel Sternschnuppe vorbereite. Er hatte also zehn Tage Zeit, für eine Komposition deren Instrumentierung grelles Licht und Donner musikalisch illustriert.
Unter dem Titel Sternschnuppen [!] wurde die Polka beim „Hesperus-Ball“ am 16. Februar 1868 im Dianasaal in Wien durch die Strauss-Kapelle unter Johanns Leitung erstmals aufgeführt. Bei der „Karnevals-Revue“ zum Benefiz von Josef und Eduard Strauss am 1. März 1868 erklang das Werk bereits unter dem zündenden Titel Unter Donner und Blitz.
Johann Strauss (Sohn) : Unter Donner und Blitz / Polka schnell op. 324 © by WJSO-Archive
Samstag, 03. September 202219.30 Uhr Gstaad ⁄ Festivalzelt
Wiener Operettengala beim 66. Gstaad Menuhin Festival & Academy
Alfred Eschwé Dirigent Polina Pasztircsák Sopran Dovlet Nurgeldiyev Tenor
Programm Franz Lehár : Ouverture zu «Wiener Frauen» Emmerich Kálmán : «Grüß mir mein Wien» aus der Operette «Gräfin Mariza» Johann Strauss (Sohn) : Tik-Tak / Polka schnell op. 365 Emmerich Kálmán : «Heia, in den Bergen» aus der Operette «Die Csardasfürstin» Johann Strauss (Sohn) : Egyptischer Marsch op. 335 Carl Zeller : «Schenkt man sich Rosen in Tirol» aus der Operette «Der Vogelhändler» Johann Strauss (Sohn) : Rosen aus dem Süden / Walzer op. 388 Pause Johann Strauss (Sohn) : Wiener Blut / Walzer op. 354 Rudolf Sieczyński : Wien, du Stadt meiner Träume / Lied Franz Lehár : Zwanzinetta nach Motiven aus der Operette «Eva» Franz Lehár : Vilja-Lied aus der Operette «Die lustige Witwe» Johann Strauss (Sohn) : Unter Donner und Blitz / Polka schnell op. 324 Franz Lehár : Lippen schweigen, Duett aus «Die lustige Witwe» Franz Lehár : Gold und Silber / Walzer op. 79
Gstaad ⁄ Festivalzelt Sportzentrumstrasse 5 3780 Gstaad Schweiz Webseite Ort auf Karte anzeigen
Möchten Sie über unsere Veranstaltungen informiert werden? Registrieren Sie sich für unseren Newsletter.
Konzerte
Orchester
Medien
Shop
Lizenzen
Kontakt
Sitelinks
Partner
Newsletter