In Rainer Bischof begegnen wir einer der vielseitigsten Komponistenpersönlichkeiten Österreichs, welche in Leben und Werk Musik mit Philosophie verbindet. Als Enkelschüler von Alban Berg gilt er heute als einer der letzten direkten Nachfahren der Zweiten Wiener Schule. Nach ersten Lehrjahren an der Musikakademie Wien wurde er 1967 Privatschüler von Hans Erich Apostel. An der Universität Wien betrieb er zuerst das Studium der Rechtswissenschaften, ab 1969 die Studien Philosophie, Kunstgeschichte und Pädagogik und promovierte 1973 zum Dr. phil. mit einer Dissertation über fundamental-philosophische Ästhetik. Bischof war Mitarbeiter bei einer internationalen Spedition und Prokurist bei einer Reisebürogruppe. 1978 bis 1983 leitete er das künstlerische Betriebsbüro der Wiener Konzerthausgesellschaft. 1984 bis 1988 war er Leiter des Theaterreferats des Kulturamts der Stadt Wien, ab 1986 zusätzlich Leiter des Musikreferats und Intendant des Wiener Musiksommers. 1984 bis 1986 bekleidete Bischof das Präsidentenamt des Österreichischen Komponistenbundes und fungierte von 1988 bis 2005 als Generalsekretär der Wiener Symphoniker. Rainer Bischof ist Gründungsmitglied des Gustav-Mahler-Jugendorchesters. Seit 1991 ist er Präsident der Internationalen Gustav-Mahler-Gesellschaft sowie Vizepräsident der Alban-Berg-Stiftung. Als Pädagoge wirkte Bischof an Wiener Volkshochschulen und beim Europäischen Forum Alpbach. Seit 1987 hat er einen Lehrauftrag für Philosophie und Ästhetik an der Universität für Musik Wien. 1996 übernahm er eine Kompositionsklasse am Konservatorium der Stadt Wien. Darüber hinaus ist er Hundeführer bei der Österreichischen Rettungshunde-Brigade und nützt sein auf zahlreichen Reisen erworbenes Wissen um Mentalitäten und Sitten unterschiedlichster Kulturen zum Kampf wider Vorurteile und für Völker verbindendes Verständnis - etwa auch bei seiner internationalen Tätigkeit als Gastdozent (Louisiana University, Universidad Valencia, an den Universitäten Jena, Lublin, Sarajevo, Sofia, Medellin). Als Wissenschaftler veröffentlichte er zahlreiche Abhandlungen zur Philosophie und Kulturgeschichte, darunter die Bücher Vom Europäischen Geist (Löcker), Flieh Gedanke - Aphorismen, Heilige Hochzeit - Kulturgeschichte der Fiesta de toros, Herbert von Karajan (Böhlau). Als Komponist schrieb er rund 80 Werke verschiedenster Besetzungen, welche weltweit erfolgreich aufgeführt werden, darunter Orchesterwerke, Instrumentalkonzerte, eine Oper, Kammermusik und Lieder. Als Schüler Hans Erich Apostels (und somit Nachfahre der Zweiten Wiener Schule) gestaltet Rainer Bischof seine sämtlichen Werke nach strengem dodekaphonischen Prinzip. Entgegen der häufigen Ansicht, dass die Dodekaphonie (Zwölftontechnik) in die Sackgasse geführt hat und heute passé ist, wird diese Technik nach wie vor von ihm als einem tief in der Tradition verwurzelten Komponisten angewendet. Dass dieses Organisationsprinzip allein noch nichts über Gestus und Charakteristik der Musik aussagt, beweist Rainer Bischofs vielfältiges Schaffen: In seiner Musik besitzen Emotion und Expressivität hohen Stellenwert. Und natürlich die Aussage, die es zu transportieren gilt, und die stets um philosophische Inhalte kreist. So führt Bischofs uvre den Nachweis, dass hochintellektuelle Musik gleichzeitig enorm ausdrucksvoll sein kann. Rainer Bischof erhielt mehrere Auszeichnungen, u. a. das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (1993), Ehrenring der Bregenzer Festspiele (1997), Ehrenring der Wiener Symphoniker, Bruckner-Ring (1997), Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (1997), Leistungsabzeichen in Bronze der Österreichischen Rettungshundebrigade (1997), Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse (1999), Montfort-Orden des Landes Vorarlberg (2000), Comtur für Zivile Dienste um das Königreich Spanien (2003), Ehrenmedaille in Gold der Bundeshauptstadt Wien (2007), Ehrendoktorat der New Bulgarian University (2008). Rainer Bischof lebt in Wien und lehrt Philosophie und Komposition an der Konservatorium Wien Privatuniversität. 1947 - Geboren am 20. Juni in Wien 1965 - Kompositionsstudium an der Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien 1965-69 - Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Wien 1967-72 - Kompositionsstudium (Kontrapunkt, Formenlehre, Analyse) bei Hans Erich Apostel 1969-73 - Studium der Philosophie, Kunstgeschichte und Pädagogik an der Universität Wien 1969-77 - Angestellter einer internationalen Spedition 1971-85 - pädagogische Tätigkeit als Leiter musikalischer und philosophischer Kurse an Wiener Volkshochschulen 1973 - Promotion zum Dr. phil. 1977 - Prokurist einer Reisebürogruppe 1978-83 - Leitung des künstlerischen Betriebsbüros der Wiener Konzerthausgesellschaft 1984-86 - Präsident des Österreichischen Komponistenbundes 1984-88 - Leiter des Theaterreferates des Kulturamtes der Stadt Wien 1986 - Gründungsmitglied des Gustav Mahler Jugendorchesters 1986-88 - Leiter des Musikreferates des Kulturamtes der Stadt Wien und Intendant des Wiener Musiksommers 1987- - Lehrauftrag für Philosophie an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien 1988-2005 - Generalsekretär der Wiener Symphoniker 1991- - Präsident der Internationalen Gustav Mahler Gesellschaft sowie Vizepräsident der Alban-Berg-Stiftung 1993 - Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1996- - Kompositionsklasse am Konservatorium Privatuniversität Wien 1997 - Ehrenring der Bregenzer Festspiele, Ehrenring der Wiener Symphoniker, "Bruckner-Ring", Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien, Leistungsabzeichen in Bronze der Österreichischen Rettungshundebrigade 1999 - Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse 2000 - Montfort-Orden des Landes Vorarlberg 2000- - Lehrauftrag für Philosophie und Wissenschaftliches Arbeiten am Konservatorium Privatuniversität Wien 2003 - Comtur für Zivile Dienste um das Königreich Spanien 2007 - Ehrenmedaille in Gold der Bundeshauptstadt Wien in Wien 2008 - Ehrendoktorat der New Bulgarian University Quelle: www.doblinger-musikverlag.at (2009)
Sonntag, 19. Oktober 200311.00 Uhr Wien ⁄ Musikverein ⁄ Großer Saal
Konzert «Strauss in St. Petersburg»
Vladimir Fedosejev Dirigent Walther Schulz Solocello Rainer Bischof Moderator
Programm Johann Strauss (Sohn) : Russischer Marsch op. 426 Peter Iljitsch Tschaikowskij : Tänze der Landmädchen Josef Strauss : Aus der Ferne / Polka mazurka op. 270 Josef Strauss : Vorwärts! / Polka schnell op. 127 Johann Strauss (Sohn) : Lieder Quadrille op. 275 Johann Strauss (Sohn) : Romanze Nr. 1 in d-moll für Violoncello & Orchester op. 243 Johann Strauss (Sohn) : Abschied von St. Petersburg / Walzer op. 210 Pause Richard Eilenberg : Petersburger Schlittenfahrt / Galopp (Bearbeitung Bruno Hartmann) op. 57 Johann Strauss (Sohn) : Wiener Frauen / Walzer op. 423 Johann Strauss (Sohn) : Der Kobold / Polka-Mazur op. 226 Johann Strauss (Sohn) : Maskenball-Quadrille, nach Motiven aus Verdi´s Oper «Un ballo in masquera» op. 272 Johann & Josef Strauss : Pizzicato-Polka Johann Strauss (Sohn) : Im Krapfenwald´l / Polka française op. 336 Johann Strauss (Sohn) : Ouvertüre zur Operette «Der Zigeunerbaron» Zugabe Johann Strauss (Vater) : Radetzky-Marsch op. 228
Veranstalter: Gesellschaft der Musikfreunde in Wien Zyklus: Außerordentliches Gesellschaftskonzert Quelle: Gesellschaft der Musikfreunde in Wien Bemerkungen: Das Konzert stand unter dem Motto «Strauß in St. Petersburg».
Wien ⁄ Musikverein ⁄ Großer Saal Musikvereinsplatz 1 1010 Wien Österreich Webseite Saal Information Anreise Information Ort auf Karte anzeigen
Möchten Sie über unsere Veranstaltungen informiert werden? Registrieren Sie sich für unseren Newsletter.
Konzerte
Orchester
Medien
Shop
Lizenzen
Kontakt
Sitelinks
Partner
Newsletter