Die Hochzeitsreise mit seiner zweiten Gattin Angelica (im vertrauten Kreis gerne genannt Lili) führte Johann Strauss (Sohn) im Sommer 1878 nach Wyk, ein Ort mit einem kleinen Seebad, gelegen an der Südostküste der nordfriesischen Insel Föhr. Es muss den Jungvermählten dort recht gut gefallen haben, denn auch den Sommerurlaub des darauffolgenden Jahres verbrachte das Ehepaar Strauss in Wyk. Bei diesen Sommeraufenthalten fand Strauss Zeit und Muße seine vielfältigen Eindrücke in selbst gezeichneten Landschaftsbildern und Karikaturen festzuhalten. Die für ihn neue Umgebung inspirierte ihn darüber hinaus zur Komposition eines fast als Programmmusik zu bezeichnenden Konzertwalzers, welcher unter dem Titel Nordseebilder veröffentlicht wurde. Vor allem die lange Introduktion und die Coda suggerieren musikalische Stimmungsbilder im nordischen Stil. Sinfonische Züge und tonmalerische Effekte zeichnen sie aus, vergleichbar durchaus mit den sinfonischen Dichtungen eines Franz Liszt oder Richard Strauss. Eine verkürzte Coda zur Aufführung bei Tanzveranstaltungen wurde in der Ausgabe der Orchesterstimmen vorgesehen, da sich sinfonische Musik zum Tanzen nicht eignet. Die unwirkliche Titelillustration der bei August Cranz in Hamburg erschienenen Klavierausgabe zeigt ein pittoreske Bild: Matrosen und Einheimische tanzen am Meeresstrand in ausgelassener Stimmung zur Musik eines Geigers und eines Dudelsackpfeifers. Das fahle Licht eines monumentalen Leuchtturms erhellt die düstere Szene. Dichte Wolken hängen über einer die Bucht einengenden schroffen Gebirgslandschaft und lassen nur wenig Sonnenlicht durch. Ein Boot mit prall vom Wind gefülltem Segel und ein in der Ferne das Meer durchpflügender Raddampfer komplettieren den bildlichen Eindruck. Die erste Aufführung des Walzers Nordseebilder erfolgte am 16. November 1879 bei einem Konzert von Johanns Bruder Eduard im Großen Saal der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Es musizierte die Strauss-Kapelle unter Eduards Leitung.
Dienstag, 26. Oktober 200411.00 Uhr Wien ⁄ Musikverein ⁄ Großer Saal
Konzert im Wiener Musikverein Zum Nationalfeiertag
Alfred Eschwé Dirigent
Programm Johann Strauss (Sohn) : Ouvertüre zu «Eine Nacht in Venedig» Johann Strauss (Sohn) : Czechen-Polka C-Dur op. 13 Johann Strauss (Sohn) : Éljen a Magyár! «Es lebe der Ungar!» / Polka schnell op. 332 Johann Strauss (Sohn) : Nordseebilder / Walzer op. 390 Johann Strauss (Sohn) : Spanischer Marsch op. 433 Johann Strauss (Sohn) : Warschauer-Polka op. 84 Johann Strauss (Sohn) : Bei uns z' Haus / Walzer op. 361 Pause Jacques Offenbach : Ouverture zur Operette «Orpheus in der Unterwelt» Josef Strauss : Schottischer Tanz op. 20 Hans Christian Lumbye : Champagner-Galopp op. 14 Johann Strauss (Sohn) : Seid umschlungen, Millionen! / Walzer op. 443 Johann Strauss (Sohn) : Stadt und Land / Polka mazurka op. 322 Johann Strauss (Sohn) : Vom Donaustrande / Polka schnell op. 356 Johann Strauss (Sohn) : An der schönen blauen Donau / Walzer op. 314 Zugabe Johann Strauss (Vater) : Radetzky-Marsch op. 228
Veranstalter: Gesellschaft der Musikfreunde in Wien Zyklus: Außerordentliches Gesellschaftskonzert Quelle: Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
Wien ⁄ Musikverein ⁄ Großer Saal Musikvereinsplatz 1 1010 Wien Österreich Webseite Saal Information Anreise Information Ort auf Karte anzeigen
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