Am Ostersonntag des Jahres 1874 ging – «zum Besten der Kleingewerbetreibenden» – die Operette «Die Fledermaus» von Johann Strauss (Sohn) zum ersten Male über die Bretter des Theaters an der Wien. Die Aufführung war, und mit dieser Feststellung muss man eine hartnäckig immer wieder nachgeschriebene Falschmeldung vielleicht doch endgültig korrigieren, durchaus erfolgreich. Es gab 40 Vorstellungen en suite, und nur die Erkrankung einer Hauptdarstellerin, die anschließend das Ensemble verlassen hat, beendete die Serie. Der besondere Rang der Operette als Spitzenwerk der gesamten Gattung wurde allerdings erst später erkannt, zuerst in Berlin und in Budapest. In Wien erhob die Kritik nach der Premiere allerlei Einwände, vor allem gegen das Libretto von Richard Genée. Heute findet man diese Einwände lächerlich, und wenn es damals den Brauch der amerikanischen Filmbranche bereits gegeben hätte, besonders erfolgreiche Produkte mit einer ganzen Reihe von Auszeichnungen zu versehen, dann wären bei der «Fledermaus» einige Oscars fällig gewesen: für die Musik jedenfalls, aber doch auch für das geschickt gegliederte Buch und für die beste Nebenrolle (denn aus dem Gefängnisdiener Frosch wurde später der in Operetten obligate «Dritte-Akt-Komiker»). Und einen Spezial-Oscar hätte es wohl für die Ouvertüre zur «Fledermaus» gegeben: denn ihr genialer Aufbau, das reizvolle Wechselspiel der Motive und ihr hinreißender, brillanter Schwung wurde von keinem späteren Operettenvorspiel mehr erreicht. Sie ist – wie die ganze Operette – ein Spitzenwerk ihrer Gattung. Text: Prof. Franz Mailer
Johann Strauss (Sohn): Ouverture zu «Die Fledermaus» © by WJSO-Archive
Sonntag, 26. Oktober 200811.00 Uhr Wien ⁄ Musikverein ⁄ Großer Saal
Konzert zum Nationalfeiertag
Johannes Wildner Dirigent & Moderator
Programm Johann Strauss (Sohn) : Ouverture zu «Die Fledermaus» Johann Strauss (Sohn) : Vom Donaustrande / Polka schnell op. 356 Johann Strauss (Sohn) : Gruß aus Österreich / Polka Mazurka op. 359 Johann Strauss (Sohn) : Wo die Citronen blüh´n / Walzer op. 364 Josef Strauss : Jokey-Polka / Polka schnell op. 278 Johann Strauss (Sohn) : Egyptischer Marsch op. 335 Johann Strauss (Sohn) : Geschichten aus dem Wienerwald / Walzer op. 325 Pause Johann Strauss (Sohn) : Ouvertüre zur Operette «Der Zigeunerbaron» Johann Strauss (Sohn) : Fata Morgana / Polka mazurka op. 330 Josef Strauss : Mein Lebenslauf ist Lieb und Lust / Walzer op. 263 Johann Strauss (Sohn) : Vergnügungszug / Polka schnell op. 281 Johann & Josef Strauss : Pizzicato-Polka Johann Strauss (Sohn) : Auf der Jagd / Polka schnell op. 373 Johann Strauss (Sohn) : An der schönen blauen Donau / Walzer op. 314 Zugabe Johann Strauss (Sohn) : Unter Donner und Blitz / Polka schnell op. 324 Josef Strauss : Ohne Sorgen! / Polka schnell op. 271 Johann Strauss (Vater) : Radetzky-Marsch op. 228
Veranstalter: Gesellschaft der Musikfreunde in Wien Zyklus: Außerordentliches Gesellschaftskonzert Quelle: Gesellschaft der Musikfreunde in Wien Bemerkungen: Alfred Eschwé mußte seine Teilnahme an dem Konzert absagen. Dankenswerterweise erklärte sich Johannes Wildner bereit, die Leitung des Konzertes zu übernehmen.
Wien ⁄ Musikverein ⁄ Großer Saal Musikvereinsplatz 1 1010 Wien Österreich Webseite Saal Information Anreise Information Ort auf Karte anzeigen
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