Am 10. März 1867 luden die Brüder Johann, Josef und Eduard Strauss zu einer Karnevalsrevue in den Wiener k. k. Volksgarten. Versprochen wurde ein Programm, das an Reichhaltigkeit und Qualität nicht zu überbieten war. In diesem zunächst tristen Fasching waren ja sechs Novitäten von Johann (Sohn), elf Novitäten von Josef und acht Novitäten von Eduard Strauß, darunter die Meisterwerke «An der schönen blauen Donau», op. 314, «Lob der Frauen», Polka Mazur, op. 315, und «Künsterleben», op. 316, von Johann (Sohn), sowie «Delierien», op. 212, «Marienklänge», op. 214, und «Jocus», Schnellpolka, op. 216, von Josef Strauss zum ersten Mal aufgeführt worden. Aber Johann Strauss (Sohn) gab sich mit diesem Riesenaufgebot nicht zufrieden: Er hatte auch noch eine Polka mit dem Titel «Postillon d‘amour» komponiert. Das Werk war wohl dazu bestimmt, bei den bevorstehenden Konzerten des Wiener Walzerkönigs bei der Pariser Weltausstellung im Frühling und Sommer 1867 das Publikum zu begeistern. Auch diese Novität war für die Karnevalsrevue am 10. März angekündigt worden. Aber die Dauer dieses Konzerts hat dann wohl nicht ausgereicht, um alle Novitäten vorführen zu können, zumal zahlreiche Stücke wiederholt werden mussten. In Franz Sabays Notizen ist daher das Konzert am 27. März 1867 im k. k. Volksgarten als Rahmen für die erste Aufführung der Polka «Postillon d‘amour» genannt, Josef Strauss verzeichnete sogar erst das Konzert am 31. März im k. k. Volksgarten als Tag der Präsentation. Entstanden ist «Postillon d‘amour» aber jedenfalls im Fasching 1867. Bei den Konzerten in Paris erreichte die aparte Polka die erhoffte Wirkung nicht indem von Johann Strauss erwarteten Ausmaß. Dem internationalen Publikum gefielen die Wiener Walzer und die spritzige Schnellpolka «Leichtes Blut», op. 319, von Johann Strauss (Sohn) entschieden besser. Aber «Postillon d‘amour» wurde nicht vergessen: Die Polka erobert heute noch die Herzen der Zuhörerinnen und Zuhörer. Text: Prof. Franz Mailer
Johann Strauss (Sohn) : Postillon d'Amour / Polka-française op. 317 © by WJSO-Archive
Sonntag, 19. Oktober 201411.00 Uhr Wien ⁄ Musikverein ⁄ Großer Saal
Herbstkonzert im Goldenen Saal
Alfred Eschwé Dirigent
Programm Johann Strauss (Sohn) : Ouvertüre zu «Das Spitzentuch der Königin» Johann Strauss (Sohn) : Postillon d'Amour / Polka-française op. 317 Johann Strauss (Sohn) : Express-Polka / Polka schnell op. 311 Johann Strauss (Sohn) : Die Publicisten / Walzer op. 321 Johann Strauss (Sohn) : Stadt und Land / Polka mazurka op. 322 Johann Strauss (Sohn) : Leichtes Blut / Polka schnell op. 319 Johann Strauss (Sohn) : Abschied von St. Petersburg / Walzer op. 210 Pause Franz von Suppè : Ouverture zu «Leichte Kavallerie» Johann Strauss (Sohn) : Nordseebilder / Walzer op. 390 Hans Christian Lumbye : Copenhagener Eisenbahn-Dampf Galopp Johann Strauss (Sohn) : Orpheus-Quadrille op. 236 Johann Strauss (Sohn) : Egyptischer Marsch op. 335 Johann Strauss (Sohn) : Éljen a Magyár! «Es lebe der Ungar!» / Polka schnell op. 332 Johann Strauss (Sohn) : Seid umschlungen, Millionen! / Walzer op. 443
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Dieses Konzert wurde ermöglicht durch die freundliche Unterstützung von:
Gesellschaft der Musikfreunde Wien
Wien Kultur
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