Aus den Melodien seiner Operette "Die Fledermaus" hat Johann Strauss sechs Tanzkompositionen arrangiert. Schon vor der Uraufführung des Werkes am 5. April 1874 präsentierte er beim Concordiaball seine "Fledermaus-Polka", op. 362. Die weiteren Stücke wurden nach der Première im Theater an der Wien nach und nach in die Konzertprogramme der Strauss-Kapelle und anderer Orchester eingegliedert. Johann Strauss selbst hat sich um die Tanzweisen nach Motiven aus der "Fledermaus"- Partitur nicht allzu sehr gekümmert: er unternahm im Frühling 1874 lieber eine Italientournee und zog sich anschliessend nach Graz zurück. Die erst am 6. September 1874 im Druck erschienene Polka "An der Moldau" verwendete vor allem das hübsche Polkamotiv aus dem ersten Teil der Ballettmusik, die Strauss für den grossen Ball beim Fürsten Orlofsky im zweiten Akt der Operette komponiert hatte (und die heute leider bei allzuvielen Aufführungen des Werkes weggelassen bzw. durch eine "Einlage" ersetzt wird): zwei Choristinnen singen zu dieser Melodie einen nationalen Text, der mit den Worten beginnt: "Marianka, komm' und tanz' me hier". Mit souveränem Stilgefühl gliedert Strauss aber auch andere Motive im Zweivierteltakt in die Polka ein (ein weiteres Zitat aus der Ballettmusik, "To je heski Musitschku", und aus dem dritten Akt: "Ein seltsam Abenteuer" und "O Fledermaus, o Fledermaus, lass endlich doch dein Opfer aus"). Das Trällerliedchen von Marianka rechtfertigt den Titel, den Strauss seinem Opus 366 gegeben hat, "An der Moldau". Der böhmische Nationaltanz, die Polka, wurde zwar am Oberlauf der Elbe erfunden, aber die Moldau, die aus dem Böhmerwald nach Norden fliesst und Prag durchquert, ehe sie in die Elbe mündet, ist der Hauptfluss Böhmens. Die Uraufführung des Werkes dürfte nach dem Erscheinen der Noten im Herbst 1874 durch die Militärkapellen erfolgt sein. Im Repertoire der Strauss-Kapelle ist es seltsamerweise kaum einmal nachzuweisen. (Dazu ist zu bemerken, dass die Programme etwa der Konzerte in der "Neuen Welt" und in anderen Etablissements aus den siebziger Jahren nur ganz ausnahmsweise erhalten geblieben sind.) Autor: Prof. Franz Mailer (1998)
Sonntag, 26. Oktober 202515.30 Uhr Wien ⁄ Musikverein ⁄ Großer Saal
Jubiläumskonzert «200 Jahre Johann Strauss (Sohn)»
Johannes Wildner Dirigent
Programm Johann Strauss (Sohn) : Ouvertüre zur Operette «Waldmeister» Johann Strauss (Sohn) : Leichtes Blut / Polka schnell op. 319 Johann Strauss (Sohn) : Fantasieblümchen / Polka mazurka op. 241 Johann Strauss (Sohn) : Donauweibchen / Walzer op. 427 Johann Strauss (Sohn) : Tritsch-Tratsch-Polka op. 214 Johann Strauss (Sohn) : Gruß aus Österreich / Polka Mazurka op. 359 Johann Strauss (Sohn) : Bei uns z' Haus / Walzer op. 361 Pause Johann Strauss (Sohn) : Vergnügungszug / Polka schnell op. 281 Johann Strauss (Sohn) : An der Elbe / Walzer op. 477 Johann Strauss (Sohn) : An der Moldau / Polka française op. 366 Johann Strauss (Sohn) : Wo die Citronen blüh´n / Walzer op. 364 Johann Strauss (Sohn) : Csárdás aus der Oper «Ritter Pásmán» op. 441 Johann Strauss (Sohn) : Kaiser-Walzer op. 437
Wien ⁄ Musikverein ⁄ Großer Saal Musikvereinsplatz 1 1010 Wien Österreich Webseite Saal Information Anreise Information Ort auf Karte anzeigen
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