Im August und September 1867 absolvierte Johann Strauss (Sohn), begleitet von seiner Gattin Jetty, seine einzige Reise nach Großbritannien. Er war engagiert worden, bei den Promenade-Konzerten des königlich italienischen Opernhauses Convent Garden seine Tanzkompositionen vorzuführen. Dieses Gastspiel wurde zu einem grandiosen Erfolg für Johann und seine Musik. Nach dem Schlusskonzert trug er begeistert in sein Tagebuch ein: «Das schönste Concert meines Wirkens!» Für Jetty waren die Wochen in London aber auch ein nostalgisches Erlebnis: Als sie an der Seite ihres Gatten auf dem Podium erschien und ihre Lieder vortrug, erinnerte sich das Publikum noch mit größter Anhänglichkeit und Zuneigung an das sehr erfolgreich Debüt der Konzertsängerin Jetty Treffz im Jahre 1849. Wahrscheinlich durch Vermittlung treuer Freunde aus den Tagen ihres Wirkens in London konnte das Ehepaar Strauss im Sommer 1867 ein Landhaus in einem Außenbezirk der Metropole beziehen. Johann war von dem Lebensstil in diesem Gebäude und seiner Umgebung derart entzückt, dass er sofort nach seiner Rückkehr nach Wien eine Villa in Hietzing erwarb, etwa 200 Meter vom Casino Dommayer entfernt. Dieses Haus – Maxingstrasse 18 – existiert noch. Dass der Ankauf der Villa eine Folge des Aufenthalts in London war, hat Jetty in einem Brief an einen Freund bestätigt: «Johann hat eine kleines Haus gekauft, so wirklich nett und komfortabel, dass wir annehmen, wir leben im lieben Albion.» Der Kontrast zwischen Stadt- und Landleben bestimmt auch den Charakter der Polka Mazurka, die wohl unmittelbar nach der Rückkehr des Ehepaares aus London entstanden ist. Die Uraufführung war für ein nach dem Willen Johanns zum ersten Mal nach dem Vorbild der Promenade-Konzerte in London gestaltetes Konzert der Strauss-Kapelle in den Blumensälen der Gartenbaugesellschaft an der Ringstrasse am 12. Jänner 1868 vorgesehen. Damit wurde ein weiterer Schritt unternommen, um die Veranstaltungen der Strauss-Kapelle in den Rang der Konzertmusik zu erheben. Infolge einer kurzfristigen Erkrankung Johanns wurde das «Erste Promenade-Konzert neuen Stils» erst am 19. Jänner 1868 abgehalten. Es brachte der dabei uraufgeführten Polka Mazurka «Stadt und Land» einen grandiosen Erfolg. beim «ländlichen Trio» ist allerdings kein Einfluss aus England mehr festzustellen, denn es erklingen nationale österreichische Weisen. Text: Prof. Franz Mailer
Johann Strauss (Sohn) : Stadt und Land / Polka mazurka op. 322 © by WJSO-Archive
Montag, 31. Jänner 197219.00 Uhr Nagoya / Aichi Bunka-Kodo Halle
Konzert in Nagoya 2. Tournee durch Japan
Willi Boskovsky Dirigent
Programm Johann Strauss (Sohn) : Ouvertüre zur Operette «Waldmeister» Johann Strauss (Sohn) : Wein, Weib und Gesang / Walzer op. 333 Johann Strauss (Sohn) : Stadt und Land / Polka mazurka op. 322 Eduard Strauss I : Mit Extrapost / Polka schnell op. 259 Johann Strauss (Sohn) : Wo die Citronen blüh´n / Walzer op. 364 Johann Strauss (Sohn) : Banditen-Galopp / Polka schnell op. 378 Johann Strauss (Sohn) : Einzugsmarsch aus der Operette «Der Zigeunerbaron» Pause Franz Lehár : Gold und Silber / Walzer op. 79 Johann Strauss (Sohn) : Russischer Marsch op. 426 Carl Michael Ziehrer : Wiener Bürger / Walzer op. 419 Johann, Josef & Eduard Strauss : Schützen-Quadrille Johann Strauss (Sohn) : So ängstlich sind wir nicht! / Polka schnell (Galopp) op. 413 Johann Strauss (Sohn) : Accellerationen / Walzer op. 234 Johann Strauss (Vater) : Seufzer-Galopp op. 9 Josef Strauss : Feuerfest! / Polka française op. 269 Johann Strauss (Sohn) : Czárdás aus der Operette "Die Fledermaus" Zugabe Johann Strauss (Vater) : Radetzky-Marsch op. 228
Nagoya / Aichi Bunka-Kodo Halle 〒 Nagoya Japan
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