Nach der Premiere der komischen Operette «Prinz Methusalem», die am 3. Jänner 1877 im Wiener Carltheater stattgefunden hatte, tadelten die Kritiker nahezu einstimmig das Textbuch, das Strauss (Sohn) sich hatte in Paris herstellen lassen (die deutsche Fassung stammte von Carl Treumann). In den Rezensionen wurde aber auch zum Ausdruck gebracht, Strauss (Sohn) habe sich für das Werk zwar eine sehr kultivierte, ja vielleicht sogar zu anspruchsvolle Musik für die alberne Handlung des Tückes einfallen lassen, aber es fehle ein zündender Schlager. Nun - dieser Schlager wurde nachgeliefert, als Strauss (Sohn) aus der Partitur der Operette - wie gewohnt - die Tanzweisen herausarbeitete. Aus einem Duett mit Chor zu dem Text: «In der Stille, ganz verstohl'n, werden wir die Schätze hol'n» und aus Motiven, die im Finale des ersten Aktes zu finden sind, machte er eine rasante Schnellpolka. Von der Last des Textes befreit, entfalteten die Motive im jagenden Zweivierteltakt einen hinreissenden Effekt. Der Titel des Werkes ergab sich für den Verleger von selbst: da es ein Bandit war, der in der Operette die entscheidende Melodie anstimmte, ließ er über die Noten drucken: «Banditen-Galopp». Unmittelbar nach der Premiere der Operette verließ Johann Strauss (Sohn) gemeinsam mit seiner Gattin Jetty Wien, um einer Engagementverpflichtung in Paris nachzukommen. So zwischendurch hatte er die Tanzweisen nach Motiven aus «Prinz Methusalem» allesamt arrangiert. Auf der Rückreise machte das Ehepaar Strauss in Baden-Baden Station. Dort hatte Jean in den Jahren 1871 und 1872 Triumphe als Dirigent des Kurorchesters gefeiert: als er nun wieder im Conversationshaus der Stadt vor das Publikum trat, präsentierte er als begeistert umjubelte Novität eine Schnellpolka mit dem Titel «Sapristi». Es war der «Banditen-Galopp»!
Johann Strauss (Sohn) Banditen-Galopp / Polka schnell op. 378 © by WJSO-Archive
Freitag, 08. Dezember 197819.00 Uhr Esch-sur-Alzette ⁄ Stadttheater
Konzert in Esch-Sur-Alzette Tournee durch Deutschland, Schweiz, Frankreich & Luxemburg 1978
Willi Boskovsky Dirigent
Programm Johann Strauss (Sohn) : Wein, Weib und Gesang / Walzer op. 333 Johann Strauss (Sohn) : Annen-Polka op. 117 Josef Strauss : Im Fluge / Polka schnell op. 230 Josef Strauss : Dorfschwalben aus Österreich / Walzer op. 164 Johann Strauss (Sohn) : Persischer Marsch op. 289 Franz von Suppè : Fatinitza-Marsch Pause Johann Strauss (Sohn) : Ouvertüre zur Operette «Der Zigeunerbaron» Carl Michael Ziehrer : Hereinspaziert / Walzer op. 518 Josef Strauss : Die Schwätzerin / Polka mazur op. 144 Johann Strauss (Sohn) : Banditen-Galopp / Polka schnell op. 378 Johann Strauss (Sohn) : Künstlerleben / Walzer op. 316 Johann Strauss (Sohn) : Champagner-Polka op. 211 Franz Lehár : Gold und Silber / Walzer op. 79 Zugabe Johann Strauss (Sohn) : An der schönen blauen Donau / Walzer op. 314 Johann Strauss (Vater) : Radetzky-Marsch op. 228
Esch-sur-Alzette ⁄ Stadttheater 122, rue de l’Alzette 4010 Esch-sur-Alzette Luxembourg Webseite Saal Information Anreise Information Ort auf Karte anzeigen
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