Was bewog Johann Strauss (Sohn) zur Wahl des Werktitels An der schönen, blauen Donau? War es die damals projektierte Donauregulierung? Oder die Gedichte des Karl Beck, in denen besagte Wendung vorkam? Hatte Strauss eine so bezeichnete Walzerpartie schon länger geplant oder kam ihm dieser Gedanke erst, als ihn der Wiener Männergesang-Verein an ein einstmals gegebenes Versprechen zur Komposition eines Widmungswerks erinnerte? Der „Donauwalzer“ ist jedenfalls, abgesehen von einem Studienwerk, die erste Vokalkomposition von Strauss. Hat dieser bei der Behandlung der Singstimmen Rat und Tat des Chormeisters des Männergesang-Vereins, Rudolf Weinwurm, in Anspruch genommen? Vieles muss offen bleiben. Fest steht hin-gegen, dass die Uraufführung am 15. Februar 1867 unter der Leitung Weinwurms im Rahmen einer „Faschingsliedertafel“ des Wiener Männergesang-Vereins im Dianabad-Saal stattfand und dass diese Darbietung entgegen anderslautenden Kommentaren aus späterer Zeit glänzende Kritiken erhielt. Die Instrumentalfassung der „Blauen Donau“ wurde bei der „Carnevals-Revue“ am 10. März im Volksgarten vom Komponisten persönlich aus der Taufe gehoben. Die Erstausgabe für Klavier erschien, für die damaligen Gepflogenheiten eher unüblich, bereits am Tag der Uraufführung. Die Nachfrage muss enorm gewesen sein, da allein der Originalverleger C. A. Spina innerhalb kürzester Zeit eine kaum mehr zu überblickende Zahl von Auflagen auf den Markt brachte. Nachdrucke im Ausland, Bearbeitungen für alle gängigen Instrumente und deren Kombinationen, hochvirtuose Paraphrasen und Zitate in Werken anderer Komponisten wie auch von Strauss selbst zeugen von der ungeheuren Popularität des „Donauwalzers“. Der „Kritikerpapst“ Eduard Hanslick bescheinigte dem Werk darüber hinaus „eine ganz merkwürdige Bedeutung […], die Bedeutung eines Citates, eines Schlagwortes für Alles, was es Schönes, Liebes, Lustiges in Wien gibt. […] Neben der Volkshymne von Vater Haydn, welche den Kaiser und das Herrscherhaus feiert, haben wir in Strauß’ ,Schöner blauer Donau‘ eine andere Volkshymne, welche unser Land und Volk besingt.“
Johann Strauss (Sohn) : An der schönen blauen Donau / Walzer op. 314 © by «Kulturverein Wiener Blut»
Mittwoch, 15. Mai 196819.30 Uhr Stuttgart ⁄ Liederhalle
Konzert in Stuttgart Tournee durch Deutschland, Schweiz & Niederlande
Eduard Strauss II Dirigent Clementine Mayer Sopran Peter Luipold Tenor
Programm Johann Strauss (Sohn) : Ouverture zu «Die Fledermaus» Johann Strauss (Sohn) : Wo die Citronen blüh´n / Walzer op. 364 Johann Strauss (Sohn) : «Als flotter Geist», Entreecouplet aus der Operette «Der Zigeunerbaron» Josef Strauss : Moulinet Polka / Polka française op. 57 Johann Strauss (Sohn) : Tritsch-Tratsch-Polka op. 214 Josef Strauss : Dorfschwalben aus Österreich / Walzer op. 164 Johann Strauss (Sohn) : «Glücklich ist, wer vergisst!» Polka Mazurka op. 368 Johann Strauss (Sohn) : Éljen a Magyár! «Es lebe der Ungar!» / Polka schnell op. 332 Johann Strauss (Sohn) : Kaiser-Walzer op. 437 Pause Johann Strauss (Sohn) : Perpetuum mobile / Musikalischer Scherz op. 257 Johann Strauss (Sohn) : Lagunen-Walzer, nach Motiven der Operette "Eine Nacht in Venedig" op. 411 Johann & Josef Strauss : Pizzicato-Polka Johann Strauss (Sohn) : Im Krapfenwald´l / Polka française op. 336 Johann Strauss (Sohn) : Wer uns getraut, Duett aus der Operette «Der Zigeunerbaron» Johann Strauss (Sohn) : Annen-Polka op. 117 Johann Strauss (Sohn) : An der schönen blauen Donau / Walzer op. 314 Johann Strauss (Vater) : Radetzky-Marsch op. 228
Reiseanekdote Am 15. Mai 1968 startete die Tournee durch Deutschland, die Schweiz & Niederlande, beginnend mit einem Konzert in Stuttgart (BRD). Die Reise fing mit einer Panne an. Das Orchester hatte Wien per Autobus um 07:00 Uhr morgens verlassen und war auch rechtzeitig in Stuttgart eingetroffen. Aber der Lastwagen mit den Instrumenten war wegen eines Getriebe-schades unterwegs stehengeblieben. Es musste also ein Ersatzwagen besorgt werden. Das Konzert konnte in der fast ausverkauften Liederhalle nicht um 20:00 Uhr sonder erst um 21:45 Uhr beginnen. Trotz dieser widrigen Umstände wurde das Gastspiel ein Erfolg für das Orchester und die Solisten Clementine Mayer - Sopran und Peter Luitpold - Tenor. Das ausharrende Publikum applaudierte begeistert und erzwang einige Zugaben. Dieses Konzert wurde auch vom Süddeutschen Rundfunk aufgezeichnet.
Stuttgart ⁄ Liederhalle Berliner Platz 1-3 70174 Stuttgart Deutschland Webseite Saal Information Anreise Information Ort auf Karte anzeigen
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