Mittwoch, 15. Juni 198318.30 Uhr
Toyama ⁄ Toyama-shi Koukaidou
Konzert in Toyama
3. Tournee durch Japan
Kurt Wöss
Dirigent
Programm
Johann Strauss (Sohn) :
Ouverture zu «Die Fledermaus»
Johann Strauss (Sohn) :
Annen-Polka op. 117
Josef Strauss :
Ohne Sorgen! / Polka schnell op. 271
Josef Strauss :
Geheime Anziehungskräfte (Dynamiden) / Walzer op. 173
Josef Strauss :
Die Schwätzerin / Polka mazur op. 144
Josef Strauss :
Aquarellen / Walzer op. 258
Johann Strauss (Sohn) :
Unter Donner und Blitz / Polka schnell op. 324
Pause
Johann Strauss (Sohn) :
Wein, Weib und Gesang / Walzer op. 333
Johann Strauss (Sohn) :
Éljen a Magyár! «Es lebe der Ungar!» / Polka schnell op. 332
Johann Strauss (Sohn) :
Im Krapfenwald´l / Polka française op. 336
Johann Strauss (Sohn) :
Künstlerleben / Walzer op. 316
Johann Strauss (Sohn) :
Neue Pizzikato-Polka, aus der Operette «Fürstin Ninetta» op. 449
Johann Strauss (Sohn) :
Vergnügungszug / Polka schnell op. 281
Johann Strauss (Sohn) :
An der schönen blauen Donau / Walzer op. 314
Zugabe
Johann Strauss (Vater) :
Radetzky-Marsch op. 228
Konzert-Anekdote
Im Juni 1983 begleitete ein bekannter Wiener Musikkritiker das Wiener Johann Strauss Orchester erstmalig auf einer Japan-Tournee. Wer nicht die Begeisterung der Japaner für Strauss-Musik kennt, der weiß nicht, was Begeisterungsfähigkeit heißt.
Nach dem Konzert belagerten sie den Bühneneingang und sammelten Autogramme - aber nicht nur vom Dirigenten Kurt Wöss, sondern auch von jedem einzelnen Musiker. Nach einem Konzert in der Hibiya-Hall in Tokio ersuchte ein junges Mädchen auch den Kritiker um ein Autogramm. Er lehnte danken ab und erklärte, dass er nicht Musiker, sondern nur Kritiker sein. Darauf die reizende Japanerin in bestem Englisch: "Das macht nichts - ich kann auch kein Instrument spielen". Gegen so viel entwaffnenden Charme war er einfach machtlos. Er gab das Autogramm und weiß seither, was man unter Charme und Schlagfertigkeit versteht.
(Quelle: Festschrift 25 Jahre Japan, Autor Prof. Werner Lill)
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Wie alle wissen, dirigierte Boskovsky die Strauss-Konzerte mit Geige und Bogen. Wöss machte es anders. Er wartete damit bis zum abschließenden Donauwalzer, nahm dann einem Geiger des Orchesters die Geige aus der Hand und geigte den Walzer bis zum Ende mit.
"Im Donauwalzer" - schreibt Wöss in seinem Anekdotenbuch "Als ich zu dirigieren vergaß" unter dem Titel "Wie weiland der Schani" - "gibt es eine Passage, in der zweimal hintereinander Flageolett zu spielen ist: beim ersten Mal ziemlich leicht auf der A-Saiter, das zweite Mal jedoch, und um klanglich zu schattieren, auf der D-Saiter. Auf dieser dem rechten Ton zu präzise zu "erwischen", ist wahrhaft Glückssache. Wir musizierten also miteinander, es kam zum ersten Flageolett: ich kam unversehrt über die Runden. Dem zweiten jedoch sah ich mit einer gewissen Unsicherheit entgegen. Schon setze ich an. Und in diesem Augenblick hörte die gesamte Gruppe der Ersten Geigen - das hatte sich diese "Bände" natürlich ausgemacht! - zu spielen auf, und ich hing förmlich mit meinem - gottlob sauberen - Flageolett in der Luft . . ." (Quelle: Festschrift - 25 Jahre Japan, Autor Prof. Werner Lill)
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