Carl Michael Ziehrer wurde in Wien am 2. Mai 1843 geboren, bereits mit neunzehn Jahren schrieb er seine ersten eigenen Kompositionen. Der Verleger Carl Haslinger, der zu diesem Zeitpunkt bereits erste Konflikte mit seinem Zugpferd, Johann Strauß (Sohn) hatte, erkannte Ziehrers Talent und protegierte ihn, um ein Gegengewicht zum populären Strauß aufzubauen. Im November 1863 debütierte Ziehrer im Dianabadsaal, 1865 wurde er in die Blumensäle der Wiener Gartenbaugesellschaft engagiert. Für kurze Zeit arbeitete er als Variété-Dirigent in Berlin, ehe er 1885 den Posten als Kapellmeister des k. u. k. Infanterie-Regiments Hoch- und Deutschmeister Nr. 4 erhielt. Er gab Konzerte in ganz Europa, 1893 reiste er sogar zur Weltausstellung in Chicago. Höhepunkt seiner Laufbahn war 1907 die Ernennung zum k. k. Hofballmusikdirektor (nach Johann Strauß Vater und Sohn und Eduard Strauß). Er starb am 14. November 1922 in Wien. Ziehrer komponierte zahlreiche Operetten, von denen sich lediglich „Die Landstreicher“ (Uraufführung Wien 1899) dauerhaft behaupten konnte. Hingegen werden seine Tänze, insbesondere seine Märsche bis heute gespielt. Die „Fächerpolonaise“ op. 525 eröffnet traditionell den Wiener Opernball, bis heute bekannt sind etwa der Walzer „Faschingskinder“ op. 382, die Polka schnell „Loslassen“ op. 386 oder der Marsch „Der Zauber der Montur“ op. 493 aus der Operette „Die Landstreicher“. Am 10. Dezember 1904 wurde im Carl-Theater die Operette „Der Schätzmeister“ uraufgeführt. In der Nummer 9, dem Walzerlied, wird gesungen: „Herrreinspaziert, herrreinspaziert, hier wird versetzt ganz ungeniert …“. Der Verlag Doblinger veröffentlichte unmittelbar nach der Uraufführung zahlreiche Arrangements in verschiedenen Besetzungen. Am beliebtesten erwies sich der nach Melodien der Operette zusammengestellte Walzer, der sofort Eingang ins Repertoire der Tanzmusikorchester fand und bis heute gespielt wird. Ziehrer erhielt ein Ehrengrab der Stadt Wien auf dem Wiener Zentralfriedhof, nach ihm ist der Ziehrer-Platz in Wien-Landstraße benannt.
Carl Michael Ziehrer - Hereinspaziert / Walzer op. 518 © by WJSO-Archive
Samstag, 05. Mai 198411.00 Uhr Wien ⁄ Musikverein ⁄ Großer Saal
Konzert im Wiener Musikverein
Kurt Wöss Dirigent
Programm Johann Strauss (Sohn) : Ouverture zu «Die Fledermaus» Johann Strauss (Sohn) : Sängerlust / Polka française op. 328 Josef Strauss : Ohne Sorgen! / Polka schnell op. 271 Johann Strauss (Sohn) : Rosen aus dem Süden / Walzer op. 388 Johann Strauss (Sohn) : Tritsch-Tratsch-Polka op. 214 Johann Strauss (Sohn) : Frühlingsstimmen / Walzer op. 410 Johann Strauss (Sohn) : Unter Donner und Blitz / Polka schnell op. 324 Pause Johann Strauss (Sohn) : Egyptischer Marsch op. 335 Carl Michael Ziehrer : Hereinspaziert / Walzer op. 518 Eduard Strauss I : Ohne Bremse / Polka schnell op. 238 Johann & Josef Strauss : Pizzicato-Polka Johann Strauss (Sohn) : Banditen-Galopp / Polka schnell op. 378 Karl Komzák II. : Badner Madln / Walzer op. 257 Zugabe Johann Strauss (Sohn) : An der schönen blauen Donau / Walzer op. 314 Johann Strauss (Sohn) : Explosions-Polka op. 43 Johann Strauss (Vater) : Radetzky-Marsch op. 228
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