„Ich habe meinem Bruder Josef den Rath ertheilt – um sich das Petersburger Engagement zu erobern (ich war schon 10mal dort u. viel Geld verdient) etwas zu komponiren was in Petersburg zündet u. schlug ihm vor eine Pizzicato-Polka zu machen. Er wollte nicht daran – er war immer unschlüssig – endlich machte ich ihm die Proposition die Polka soll von uns Beiden geschaffen werden. Darauf ging er ein u. siehe da – die Polka machte im wahren Sinne des Wortes Furore.“ So erinnerte sich Johann Strauss im Brief an den Verleger Simrock vom 1. April 1892 an die Entstehung der Pizzicato-Polka.
Am 1. Juni 1869 [= 13. Juni nach gregorianischem Kalender] ließ Jetty Strauss, die nach Pawlowsk mitgefahren war, Josefs Gattin Caroline in Wien wissen: „Pepi & Jean schreiben jetzt eine Polka zusammen – das wird wieder was Neues sein.“ Das Autograph der Gemeinschaftskomposition ist verschollen. Die vorhandenen Quellen lassen den Kompositionsanteil von keinem der Brüder eruieren.
Die Uraufführung erfolgte im Vauxhall in Pawlowsk bei St. Petersburg beim Musikabend am 12. [= 24.] Juni 1869. Sechs Hervorrufe und zwei Wiederholungen bezeugen die Begeisterung des russischen Publikums.
Die erste Wiener Aufführung fand am 14. November 1869 im Sofiensaal unter Johanns Leitung der Strauss-Kapelle bei einem Promenade-Konzert der drei Brüder Strauss statt. Es war das erste Auftreten von Johann und Josef nach ihrer Rückkehr von St. Petersburg. Die Ankündigung im „Fremdenblatt“ vom 13. November, „nur vom Quartett vorgetragen“ und sieben Tage später ein Bericht im „Zeitgeist“, „vom Quartett mit Präzision vorgetragen“, dokumentieren die Instrumentierung der ersten Fassung. Die Pizzicato-Polka erschien nämlich auch für großes Orchester – mit neuem Streichersatz – wobei die Bläser nicht nur den Tutti-Akkord am Anfang und Schluss mitspielen, sondern in die ganze Orchestrierung eingebunden sind. Text: Prof. Norbert Rubey
Johann & Josef Strauss: Pizzicato-Polka © by WienBibliothek im Rathaus (2019)
Donnerstag, 03. September 198720.00 Uhr Berlin ⁄ Konzerthaus (Schauspielhaus)
Konzert in Berlin Tournee durch die DDR 1987
Kurt Wöss Dirigent Brigitte Poschner Sopran
Programm Johann Strauss (Sohn) : Ouvertüre zur Operette «Waldmeister» Josef Strauss : Moulinet Polka / Polka française op. 57 Johann Strauss (Sohn) : Leichtes Blut / Polka schnell op. 319 Johann Strauss (Sohn) : Künstlerleben / Walzer op. 316 Johann Strauss (Sohn) : «O habet acht», Lied der Saffi aus «Der Zigeunerbaron» Johann Strauss (Sohn) : Éljen a Magyár! «Es lebe der Ungar!» / Polka schnell op. 332 Johann Strauss (Sohn) : Rosen aus dem Süden / Walzer op. 388 Johann Strauss (Sohn) : «Es zieht mein Herz» aus der Operette «Das Spitzentuch der Königin» Pause Josef Strauss : Aquarellen / Walzer op. 258 Johann Strauss (Sohn) : Banditen-Galopp / Polka schnell op. 378 Johann Strauss (Sohn) : «Mein Herr Marquis», Lachcouplet der Adele aus der Operette "Die Fledermaus" Johann & Josef Strauss : Pizzicato-Polka Johann Strauss (Sohn) : An der schönen blauen Donau / Walzer op. 314 Zugabe Johann Strauss (Vater) : Radetzky-Marsch op. 228
Berlin ⁄ Konzerthaus (Schauspielhaus) Gendarmenmarkt Mitte 10117 Berlin Deutschland Webseite Saal Information Anreise Information Ort auf Karte anzeigen
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