Saturday, 18. June 198314.30 o' clock
Yokohama ⁄ Kanagawa Kenmin Hall
Concert in Yokohama
Third Japan tour
Kurt Woess
conductor
Program
Johann Strauss II :
Wine, Women and Song / Waltz op. 333
Josef Strauss :
Moulinet Polka / Polka française op. 57
Johann Strauss II :
Chit-Chat Polka op. 214
Johann Strauss II :
Artist’s Life / Waltz op. 316
Josef Strauss :
On Holiday Travels! / Quick polka op. 133
Johann Strauss II :
Accelerations / Waltz op. 234
Johann Strauss II :
Perpetual Motion / Musical joke op. 257
Break
Johann Strauss II :
Opening march from the operetta «The Gypsy Baron»
Johann Strauss II :
Where the Lemon Trees Blossom / Waltz op. 364
Josef Strauss :
Jockey / Quick polka op. 278
Johann Strauss II :
New Pizzicato Polka, from the Operetta «Fürstin Ninetta» op. 449
Josef Strauss :
Fire-Proof! / Polka française op. 269
Johann Strauss II :
The Blue Danube / Waltz op. 314
Encore
Johann Strauss I :
Radetzky March op. 228
Konzert-Anekdote
Im Juni 1983 begleitete ein bekannter Wiener Musikkritiker das Wiener Johann Strauss Orchester erstmalig auf einer Japan-Tournee. Wer nicht die Begeisterung der Japaner für Strauss-Musik kennt, der weiß nicht, was Begeisterungsfähigkeit heißt.
Nach dem Konzert belagerten sie den Bühneneingang und sammelten Autogramme - aber nicht nur vom Dirigenten Kurt Wöss, sondern auch von jedem einzelnen Musiker. Nach einem Konzert in der Hibiya-Hall in Tokio ersuchte ein junges Mädchen auch den Kritiker um ein Autogramm. Er lehnte danken ab und erklärte, dass er nicht Musiker, sondern nur Kritiker sein. Darauf die reizende Japanerin in bestem Englisch: "Das macht nichts - ich kann auch kein Instrument spielen". Gegen so viel entwaffnenden Charme war er einfach machtlos. Er gab das Autogramm und weiß seither, was man unter Charme und Schlagfertigkeit versteht.
(Quelle: Festschrift 25 Jahre Japan, Autor Prof. Werner Lill)
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Wie alle wissen, dirigierte Boskovsky die Strauss-Konzerte mit Geige und Bogen. Wöss machte es anders. Er wartete damit bis zum abschließenden Donauwalzer, nahm dann einem Geiger des Orchesters die Geige aus der Hand und geigte den Walzer bis zum Ende mit.
"Im Donauwalzer" - schreibt Wöss in seinem Anekdotenbuch "Als ich zu dirigieren vergaß" unter dem Titel "Wie weiland der Schani" - "gibt es eine Passage, in der zweimal hintereinander Flageolett zu spielen ist: beim ersten Mal ziemlich leicht auf der A-Saiter, das zweite Mal jedoch, und um klanglich zu schattieren, auf der D-Saiter. Auf dieser dem rechten Ton zu präzise zu "erwischen", ist wahrhaft Glückssache. Wir musizierten also miteinander, es kam zum ersten Flageolett: ich kam unversehrt über die Runden. Dem zweiten jedoch sah ich mit einer gewissen Unsicherheit entgegen. Schon setze ich an. Und in diesem Augenblick hörte die gesamte Gruppe der Ersten Geigen - das hatte sich diese "Bände" natürlich ausgemacht! - zu spielen auf, und ich hing förmlich mit meinem - gottlob sauberen - Flageolett in der Luft . . ." (Quelle: Festschrift - 25 Jahre Japan, Autor Prof. Werner Lill)
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