Nach der Beendigung der «revolutionären Ereignisse» des Jahres 1848 kam das gesellschaftliche Leben in der Kaiserstadt Wien nur langsam wieder in Schwung. Zu den ersten Vereinigungen, die sich zur Wiederaufnahme ihrer traditionellen Bälle entschlossen haben, gehörte die Organisation der Techniker. Sie gab am 11. Februar 1852 im repräsentativen Sofiensaal ein Ballfest zum Besten ihrer Studenten. Selbstverständlich wurde die Strauss-Kapelle für dies Nacht engagiert, und der Herr Musikdirektor hatte die erwartete Widmungskomposition zu liefern. Der junge Strauss war – wie sein Vater – aufgeschlossen für alles Neue und Moderne, das sich ringsum auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens ereignete. Vor allem der Faszination der technischen Entwicklung ist der rasch populär gewordenen «Jeany» stets bereitwillig erlegen. Für den ersten Technikerball in der neuen Ära schrieb re ein flottes Tanzstück, dem er – wohl im Einvernehmen mit den Veranstaltern – den Titel «Electro-magnetische Polka» gegeben hat. Mit dem Magnetismus hatte man sich in Wien schon zu Lebezeiten Wolfgang Amadeus Mozarts sehr intensiv befasst (die Parodie auf Professor Mesmers Experimente in der Oper «Cosi fan tutte»), nun wurde der Magnetismus mit den vorerst noch nicht entschleierten Geheimnissen der Elektrizität in Verbindung gebracht. Erst in jüngster Zeit war damals der erste Elektromagnet hergestellt worden. Das mag die Techniker veranlasst haben, dem Herrn Musikdirektor den Titel für seine Widmungskomposition vorzuschlagen. Johann Strauss hat diese Anregung bereitwillig aufgegriffen. Seit der Ballnacht vom 11. zum 12. Februar 1852 gab es also den «Electro-Magnetismus» auch in der Musik!
Sonntag, 13. Oktober 199611.00 Uhr Wien ⁄ Musikverein ⁄ Großer Saal
Festkonzert «30 Jahre Wiener Johann Strauss Orchester»
Alfred Eschwé Dirigent
Programm Johann Strauss (Sohn) : Ouverture zu «Die Fledermaus» Johann Strauss (Sohn) : Electro-magnetische Polka op. 110 Josef Strauss : Jokey-Polka / Polka schnell op. 278 Johann Strauss (Sohn) : Mephistos Höllenrufe / Walzer op. 101 Josef Strauss : Frauenherz / Polka mazurka op. 166 Johann Strauss (Sohn) : Stürmisch in Lieb' und Tanz / Polka schnell op. 393 Johann Strauss (Sohn) : Frühlingsstimmen / Walzer op. 410 Johann Strauss (Sohn) : Furioso-Polka (quasi Galopp) op. 260 Pause Johann Strauss (Sohn) : Ouverture zur Operette «Carneval in Rom» Johann Strauss (Sohn) : Bauern-Polka / Polka française op. 276 Johann Strauss (Sohn) : Morgenblätter / Walzer op. 279 Johann & Josef Strauss : Pizzicato-Polka Johann Strauss (Sohn) : Perpetuum mobile / Musikalischer Scherz op. 257 Johann Strauss (Sohn) : Explosions-Polka op. 43 Johann Strauss (Sohn) : An der schönen blauen Donau / Walzer op. 314 Zugabe Johann Strauss (Vater) : Radetzky-Marsch op. 228
Anmerkungen: Festkonzert 30 Jahre Wiener Johann Strauss Orchester. Benefizkonzert zugunsten der Bekämpfung von Cystischer Fibrose (Mukoviszidose) Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Thomas Klestil Quelle: Gesellschaft der Musikfreunde Wien
Wien ⁄ Musikverein ⁄ Großer Saal Musikvereinsplatz 1 1010 Wien Österreich Webseite Saal Information Anreise Information Ort auf Karte anzeigen
Dieses Konzert wurde ermöglicht durch die freundliche Unterstützung von:
Gesellschaft der Musikfreunde Wien
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