Der große Gegenspieler von Johann Strauss (Sohn) war Jacques Offenbach aus Paris. Der Ruhm eilte ihm voraus: Die begeisterten Nachrichten über den Erfolg seiner Operetten, der zündende Rhythmus des Cancans und die Frivolität der Sujets wirkten unüber- bietbar. Wieder schien ein Napoleon Europa zu er- obern! Auf Wikipedia wird Jakob «Jacques» Offenbach allerdings als deutscher Komponist apostrophiert, wohl deswegen, weil dieser als Sohn jüdischer Eltern aus Offenbach am Main in Köln geboren wurde. Sein wechselhaftes Leben führte ihn aber schon in der Jugend bald nach Frankreich und seinen Durchbruch erlebte er in Paris. Hier entstand auch das Genre Ope- rette (nicht ganz glücklich mit «kleine Oper» zu über- setzen) in Offenbachs Théâtre des Bouffes-Parisiens. Ab 1855 waren es zunächst Einakter, die nicht zuletzt durch die satirischen Textgrundlagen ihre Erfolge erzielten. Diese wurden abgelöst von umfangreicheren Bühnenwerken wie «Orpheus in der Unterwelt» (1858), die sofort in ganz Europa populär wurden. Eine Einladung des Komponisten erfolgte u. a. auch nach Wien (seine «Rheinnixen» wurden 1864 im Kärntnertortheater uraufgeführt), wo er auf Johann Strauss traf und den er beeinflusste, ebenso Operetten zu schreiben. Ein Konkurrenzverhältnis war begründet und der Ehrgeiz des Wieners angestachelt. Wo Offenbach Sitten, Personen, Ereignisse seines Landes, des Zweiten Kaiserreichs Napoleons III. anprangerte, geht Strauss – zum Teil nicht minder frivol – mit der Wiener Gesellschaft um. Der Gegensatz im Stil bleibt im Musikalischen: schlank, geschliffen, kantig der eine, gemütlich der andere.
Dienstag, 26. Oktober 200411.00 Uhr Wien ⁄ Musikverein ⁄ Großer Saal
Konzert im Wiener Musikverein Zum Nationalfeiertag
Alfred Eschwé Dirigent
Programm Johann Strauss (Sohn) : Ouvertüre zu «Eine Nacht in Venedig» Johann Strauss (Sohn) : Czechen-Polka C-Dur op. 13 Johann Strauss (Sohn) : Éljen a Magyár! «Es lebe der Ungar!» / Polka schnell op. 332 Johann Strauss (Sohn) : Nordseebilder / Walzer op. 390 Johann Strauss (Sohn) : Spanischer Marsch op. 433 Johann Strauss (Sohn) : Warschauer-Polka op. 84 Johann Strauss (Sohn) : Bei uns z' Haus / Walzer op. 361 Pause Jacques Offenbach : Ouverture zur Operette «Orpheus in der Unterwelt» Josef Strauss : Schottischer Tanz op. 20 Hans Christian Lumbye : Champagner-Galopp op. 14 Johann Strauss (Sohn) : Seid umschlungen, Millionen! / Walzer op. 443 Johann Strauss (Sohn) : Stadt und Land / Polka mazurka op. 322 Johann Strauss (Sohn) : Vom Donaustrande / Polka schnell op. 356 Johann Strauss (Sohn) : An der schönen blauen Donau / Walzer op. 314 Zugabe Johann Strauss (Vater) : Radetzky-Marsch op. 228
Veranstalter: Gesellschaft der Musikfreunde in Wien Zyklus: Außerordentliches Gesellschaftskonzert Quelle: Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
Wien ⁄ Musikverein ⁄ Großer Saal Musikvereinsplatz 1 1010 Wien Österreich Webseite Saal Information Anreise Information Ort auf Karte anzeigen
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