Im Sommer 1862 musst Josef Strauss - für ihn völlig überraschend - nach Russland reisen, um seinen Bruder Johann in Pawlowsk bei St. Petersburg als Leiter der Konzert im Vauxhall abzulösen. Jean hatte sich krank gemeldet und wollte so rasch wie möglich nach Wien zurückkehren. Pepi war nach seinem Eintreffen in Pawlowsk, wie er in einem Brief erhielt, sehr verwundert, seinen Bruder ganz und gar nicht «siech» vorzufinden. Aber Johann bestand darauf, sofort in die Heimat abzureisen. Am 6. August schreib Josef Strauss seinem Verleger Carl Haslinger nach einem kurzen Bericht über sein Debut, das am 2. August 1862 stattgefunden hatte, über seine weiteren Pläne: «Ich schreibe hier eine Polka Mazur, eine Polka schnell, eine Quadrille und ein Fantasiestückerl mit seufzendem, schmachtlockigem Cello und schwärmerische gezupften Gattern [=Harfe].» Aus den Programmen seiner Konzerte in Pawlowsk geht hervor, dass Josef Strauss sein Vorhaben auch grösstenteils ausgeführt hat. Dei Polka Mazur («Brennende Liebe» op. 129) nahm er nach Wien mit, die Schnellpolka, der er den Titel «Vorwärts» gegeben hatte, präsentierte er zum ersten Male am 14./16. September 1862 in Pawlowsk bei St. Petersburg. Nach seiner Rückkehr in die Heimatstadt kündigte Josef Strauss sein erstes Auftreten am9. November 1862 im Etablissement «Zum Sperl» an und nannte für dieses Konzert an Novitäten: den Walzer «Freudengrüsse», op. 128, die Polka Mazur «Brennende Liebe» und die Schnellpolka «Vorwärts», und überdies auch einen «Japanischen Marsch», den er ebenfalls in Russland komponiert hatte. In dem sehr ausführlichen Bericht über Pepis Wiederauftreten im «Sperl», der am 11. November 1862 im Thaterblatt «Zwischenact» erschienen ist, wurden allerdings nur der Walzer «Freundengrüsse» und der «Japanische Marsch» (der derzeit leider als verschollen gelten muss) erwähnt. In den Aufzeichnungen des Hornisten der Strausskapelle, Franz Sabay, wurde denn auch die Wiener Erstaufführung der rasanten Schnellpolka «Vorwärts» erst beim Benefizkonzert der Brüder Johann und Josef Strauss am 22. November 1862 registriert. An diesem Abend erschien Johann zum ersten Male seit seiner sommerpause - die er zur Heirat mit Jetty Treffz und zur Hochzeitsreise nach Italien benützt hatte -wieder vor dem Publikum und spielte u.a. seine neue Walzerpartie «Carnevals-Botschafter», op. 270, und die amüsante «Demlierer-Polka», op. 269, auf. Josefs Schnellpolka war da nur noch eine willkommene Ergänzung des Programms. Das werk war übrigens schon am 20. November 1862 im Verlag Haslinger im Druck erschienen.
Thursday, 14. November 201320.30 o' clock Morelia ⁄ Teatro "José María Morelos"
Opening concert of the Festival "Música de Morelia" First Mexico tour
Johannes Wildner conductor
Program Johann Strauss II : Overture to the operetta "The Gypsy Baron" Josef Strauss : Forward! / Quick Polka op. 127 Josef Strauss : Mysterious Powers of Attraction (Dynamiden) / Waltz op. 173 Johann Strauss II : Anna Polka op. 117 Josef Strauss : Jockey / Quick polka op. 278 Johann Strauss II : Tales from the Vienna Woods / Waltz op. 325 Break Johann Strauss II : Thunder and Lightning / Quick polka op. 324 Johann Strauss II : Wine, Women and Song / Waltz op. 333 Johann Strauss II : A Masked Ball, Quadrille on Themes from Verdi’s Opera «Un ballo in masquera» op. 272 Johann & Josef Strauss : Pizzicato Polka Josef Strauss : On Holiday Travels! / Quick polka op. 133 Johann Strauss II : The Blue Danube / Waltz op. 314 Encore Johann Strauss II : Cuckoo Polka / Polka française op. 336 Johann Strauss II : Champagne Polka op. 211 Johann Strauss I : Radetzky March op. 228
Zusätzliche Information: Festival-Homepage: www.festivalmorelia.com Festival-Folder herunterladen
Morelia ⁄ Teatro "José María Morelos" Av. Ventura Puente esq. Camelinas s/n Col. Félix I Michoacán 58070 Morelia Mexico +52 443 232 4400 Website Show Map
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